Im Test: Super Street Fighter IV 3D Edition (3DS)

Das breit gefächerte Line Up zum Launch des Nintendo 3DS sah auch eine Neuauflage des Prügelspiels Street Fighter IV vor. In der speziell auf die Fähigkeiten des Geräts zugeschnittenen 3D Edition sollen somit auch die Freunde der gepflegten Prügeleien auf ihre Kosten kommen. Wir haben für euch die dreidimensionalen Fäuste geschwungen, uns ein paar blaue Flecken eingefangen und den Titel auf Herz und Nieren getestet.

Auf den HD-Konsolen konnte Capcom mit Street Fighter IV im Jahr 2009 Fans und Kritiker gleichermaßen überzeugen. Als die ersten Bilder der für den Nintendo 3DS angekündigten Version die Runde machten, waren viele erstaunt über die Grafikqualität, die auf dem kleinen Gerät offenbar möglich war. Als Launchtitel hat es Super Street Fighter IV 3D Edition nun in die Läden und somit auch in den Slot von Nintendos neuem Handheld geschafft. Am Spielprinzip hat man dabei im Vergleich zur Version auf den HD-Zwillingen natürlich nichts geändert. Noch immer sucht ihr euch aus der Kämpferriege einen von insgesamt 35 Recken aus, mit dem ihr euren Kontrahenten in den folgenden Duellen die Kraftleiste bis auf den Nullpunkt prügeln wollt. Neben den herkömmlichen Schlägen und Tritten stehen euch dabei auch allerlei Special Moves und Super Combos zur Verfügung, die die Kraftleiste eurer Opponenten schneller dezimieren. Im Arcade Modus kämpft ihr euch dabei durch die halbe Welt und erledigt letztlich den finalen Obermotz Seth. Auf dem Weg dorthin räumt ihr neben euren Gegnern auch in zwei Bonus Stages einen Mercedes sowie allerlei Weinfässer aus dem Weg. Trefft ihr dabei auf den speziellen Rivalen eures gewählten Fighters, gibt es noch eine weitere Videosequenz zu bestaunen. Ansonsten wird euch zu Spielbeginn und als Abspann eine kurze Story von Ryu, Ken & Co in Animebildern erzählt. Sieben verschiedene Schwierigkeitsstufen sorgen dabei dafür, dass Anfänger und Profis zugleich jeweils die für sie passende Herausforderung finden.

Wem dies nicht reicht, der darf sich natürlich auch mit einem menschlichen Spieler messen. Im lokalen Modus stehen euch hierbei der reguläre Versus Modus und der 3D Versus Modus zur Verfügung. Letztgenannte Variante positioniert dabei die Kamera hinter der Schulter eures Kämpfers und ermöglicht euch den Kampf aus einer nie zuvor gekannten Perspektive. Diese ist zwar anfangs gewöhnungsbedürftig und lässt etwas an Präzision vermissen, spielt aber gekonnt die Vorteile der 3DS aus – kämpfen in der dritten Dimension. Wer statt eines zweiten Spielers eine Internetverbindung hat, darf sich seine Gegner auch in der gesamten Welt suchen. Euer Abschneiden wird dabei in der persönlichen Statistik gespeichert und ihr verdient euch im Falle von erfolgreichen Duellen Player Punkte. Diese werden zusammen mit einem gewählten Symbol sowie Spruch euren Gegnern angezeigt, so dass die Spielstärke des jeweiligen Kontrahenten besser eingeschätzt werden kann. In den Optionen lässt sich übrigens auch einstellen, aus welcher Region man Gegenspieler bekommen möchte und ob sie eher dem eigenen Erfahrungsrang entsprechen oder besser sein sollen. Die Onlineduelle laufen dabei meist flüssig ab, nur selten kommt es zu einem Lag. Ein Mitspieler ist übrigens selbst kurz vor Mitternacht noch schnell gefunden, was bereits für eine weitere Verbreitung des Spiels spricht. Der spezielle 3D-Modus steht einem als Spieler hier wie übrigens auch im Arcade Modus ebenfalls zur Verfügung, man darf jedoch auch die klassische Seitenansicht wählen.

Zum Spielgeschehen ist generell zu sagen, dass man selbst auf dem kleinen 3DS verdammt gut die Kontrolle über alle Aktionen hat. Die Punchs und Kicks sind dabei auf alle Aktionstasten des 3DS verteilt, zur Steuerung darf wahlweise das Sildepad oder aber das Steuerkreuz verwendet werden. Auch wenn das Slidepad dabei vor allem für die Kreisbewegungen zum Auslösen der Special Moves prädestiniert scheint, ziehe ich jedoch eher die klassischere Variante mit dem Steuerkreuz vor. Anfängern macht man es übrigens insofern leicht, dass man pro Fighter individuell einstellbar vier Moves auf vier entsprechende Felder des Touchscreens zuweisen kann. Diese Aktionen werden dann mittels eines simplen Drucks auf dem Touchscreen aktiviert. Wer nun hier eine Verwässerung des Gameplays befürchtet, liegt allerdings falsch. Denn nach wie vor ist bei Street Fighter IV vor allem das passende Timing wichtig, in welchem ihr eure Aktionen auslöst. Besonders auf den höheren Schwierigkeitsgraden empfiehlt es sich ohnehin seinen Kämpfer gut zu kennen und gegebenenfalls vorher das Training zu absolvieren, um alle Schläge, Tritte und Special Moves genau zu kennen. Unter dem Punkt „Herausforderung“ könnt ihr entweder die beiden Bonus Stages üben oder aber mit jedem Charakter insgesamt 24 vorgefertigte Move-Folgen absolvieren, die vom einfachen Special Move bis hin zum langen Combo reichen. Die Spieldaten halten eure Spieler-, bzw. auch die einzelnen Charakterrekorde fest und geben einen Überblick über die bereits verdienten Medaillen. Super Street Fighter IV 3D Edition ist nämlich mit einer Art Erfolgssystem ausgestattet, bei dem ihr durch verschiedene Aktionen neue Medaillen verdienen könnt.

Ein ganz besonderes Feature ist die Figurensammlung. Während des Spielens verdiente Figurenpunkte lassen sich dabei gegen Drehs am Spielautomaten eintauschen, der euch neue Figuren beschert. 500 verschiedene Figuren können dabei insgesamt gesammelt werden, was einige Zeit in Anspruch nimmt. Doppelte Figuren dürfen dabei im lokalen Modus mit Freunden getauscht werden. Aus allen gesammelte Figuren darf man zudem ein Team bestehend aus fünf Kämpfern wählen, welches für den Street Pass Modus eingesetzt wird. Hierbei werden in Zufallsbegegnungen mit anderen 3DS-Besitzern auf der Straße virtuelle Kämpfe euers Street Pass-Teams ausgetragen, deren Ergebnisse euch im Nachhinein angezeigt wird und euch weitere Figurenpunkte beschert. Zusammen mit der konfigurierbaren Steuerung ist dies eines der Elemente, welches speziell für den 3DS entwickelt wurde und die Langzeitmotivation deutlich in die Höhe treibt. Lediglich einen Time Attack- und Survival-Modus hätte man noch integrieren können.

Technisch präsentiert sich der Titel von Capcom absolut auf der Höhe und demonstriert eindrucksvoll die Fähigkeiten von Nintendos Handheld. Der 3D-Effekt kommt selbst bei den klassischen Duellen in der Seitenansicht bereits gut zur Geltung und wirkt dann am besten, wenn man den Regler nicht komplett nach oben geschoben hat. Die Schulterperspektive lässt beim Kampf dann den Effekt noch besser wirken, allerdings leicht auf Kosten der Spielbarkeit. Der 3D-Kampf ist somit eher als Dreingabe anzusehen. Die Hintergründe in den verschiedenen Stages sind zwar nicht animiert, wirken aber dennoch durch den Tiefeneffekt mit verschiedenen Ebenen sehr plastisch. Die einzelnen Charaktere sind hervorragend animiert und weisen viele Details auf. Das gezeichnete Intro ist sensationell, die Anime-Bilder in den Storysequenzen der einzelnen Protagonisten typisch für die Serie und somit Geschmackssache. Der dynamische Sound untermalt das Spielgeschehen optimal. Die klare englische Sprachausgabe sowie die authentischen Kampfgeräusche sorgen ebenfalls für Pluspunkte.

Fazit

Mit Super Street Fighter IV 3D Edition hat Capcom einen der ganz großen Hits zum Launch des 3DS abgeliefert. Grafisch ist der Titel beeindruckend und liefert einen Vorgeschmack dessen, was auf Nintendos Handheld in technischer Hinsicht möglich ist. Der Spielumfang mit den 35 Charakteren und den verschiedenen Spielmodi ist in Ordnung und liefert dank der Figurensammlung und Street Pass-Unterstützung für den Einzelspieler genug Motivation. In erster Linie lebt der Titel aber von seinem Versus-Modus, der nicht nur lokal, sondern auch übers Internet funktioniert und in der Regel reibungslos abläuft. Wer mit Beat’em’Ups etwas anfangen kann, sollte hier im wahrsten Sinne des Wortes zuschlagen.

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