Wie bin ich zu Videospielen gekommen? Level 01

An dieser Stelle möchten wir für euch ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und euch verraten, wie wir selbst das erste Mal mit dem Medium „Videospiel“ in Kontakt bekommen sind, bzw. wie es unser Leben bisher begleitet hat. Nach und nach präsentieren aus diesem Grund die Mitglieder unserer Teams ihre ganz eigenen Geschichten rund um das Thema Videospiele.

Doch auch ihr dürft uns gerne verraten, wie ihr erstmalig mit einem Videospiel in Berührung gekommen seid und welchen Platz seitdem Videogames in eurem Leben einnehmen. Schickt uns einfach eure Geschichten per Kontaktformular, die wir dann gegebenenfalls sogar als Artikel auf unserer Seite veröffentlichen werden.

Den Anfang mache ich heute einfach einmal selbst und gehe mit gutem Beispiel voran. Meine erste Berührung mit dem Gebiet der Computerspiele ist schon eine ganze Weile her und erst wenn man so recht darüber nachdenkt merkt man, was für ein alter Sack man mittlerweile geworden ist. Doch darum soll es in den folgenden Zeilen gar nicht gehen. Vielmehr möchte ich euch verraten, dass es das Jahr 1988 war, als meine Eltern sich dazu entschlossen ihrem Sprössling nach langem Flehen und Betteln einen gebrauchten Computer zu kaufen. Immerhin hatten auch einige Schulkollegen bereits einen eigenen Computer, mit denen sie spielen konnten. Ich bekam so ohne großartig Einfluss darauf nehmen zu können einen Commodore 64. Giana Sisters war dabei der erste Titel an den ich selbst Hand anlegte, nachdem ich zuvor bei einem Schulkameraden bei Prince of Persia zwar die flüssigen Animationen bewunderte, die Steuerung mit der Tastatur aber für zu kompliziert hielt. Mit dem Joystick in der Hand dagegen ließ ich die Frisur der beiden Schwestern wie nach einem Stromschlag wirken, hüpfte Eulen auf den Kopf, sammelte Diamanten und schlich mich sogar an der fiesen Spinne im finalen Level vorbei.

Natürlich wusste ich, dass Super Mario das Original und das Spiel um die beiden Giana Schwestern eine dreiste Kopie war. Doch in unserer Kleinstadt dauerte es bis ins Jahr 1989, bis die Vorführstation eines NES im örtlichen Kaufhaus landete. Und so sehr man sich später über die Kids ärgerte, die nach der Schule nichts anderes zu tun hatten als vor den Vorführgeräten zu stehen und zu daddeln, so sehr gehörte ich in den ersten Monaten auch dazu. Die nächsten Sommerferien und ein trotz der Aufenthalte im Kaufhaus recht gutes Jahreszeugnis begünstigsten die Entscheidung mir selbst ein NES anzuschaffen. Mein bester Schulfreund hatte bereits eines dieser tollen Geräte zum Geburtstag bekommen und grafisch steckte der 8-Bitter den alten C64 locker in die Tasche.

Damit ich meinen Eltern irgendwann nicht mehr länger auf die Nerven ging, stimmten sie dem Kauf letztlich zu und ich bekam mein Super-Set: Das NES inklsuive der berühmten Dreier-Kassette (mit Super Mario Bros, Tetris sowie World Cup), einem Vier-Spieler-Adapter sowie vier Joypads. Da die Spiele für mein damaliges Taschengeld zu teuer waren, verscherbelte ich auf dem Flohmarkt einige alte Spielsachen und holte mir damals Titel wie Snake Rattle’n’Roll, die beiden Zelda-Teile sowie folgenden beiden Mario-Jump’n’Runs. Eine kleine Anekdote am Rande: Castlevania III hielt meine liebe Mama damals übrigens zu brutal für ihren Jungen im Alter von 12 Jahren. Ich musste das Spiel also umtauschen und durfte mir dafür die gewaltfreien Titel Pinbot sowie Marble Madness aussuchen. Tja, wenn sich heute manche Eltern mal so dafür interessieren würden, was ihr Nachwuchs so zockt!

Als das Super NES angekündigt wurde, was ich natürlich Feuer und Flamme für diese moderne Technik. Der Relase kurz vor Weihnachten war eine günstige Gelegenheit und offenbar war ich brav genug, um vom Christkind ein solches Gerät zusammen mit Super Mario World sowie F-Zero unter den Christbaum gelegt zu bekommen. Street Fighter II hätte ich zwar gerne gehabt, aber ratet mal: Das war meinen Eltern damals zu brutal. Während dieser Zeit sparte ich mir viel Geld, da bei uns ein kleiner Elektronikladen die Spiele aus verlieh. Ich habe mir damals somit insgesamt gerade einmal sieben SNES-Titel gekauft. Alle anderen – immerhin knapp 120 Stück – habe ich nur ausgeliehen, in der Regel durchgespielt und dann wieder abgegeben. Teils habe ich mir die Spiele dabei am Morgen ausgeliehen und kurz vor Ladenschluss schon wieder durchgezockt zurückgebracht. Erst Jahre später habe ich dank Ebay meine SNES-Bibliothek übrigens entsprechend aufgestockt.

Damals wandte ich mich nach dem SNES allerdings von Nintendo ab. Ich war 16 geworden und durfte somit endlich bei uns in die örtliche Spielhalle gehen. Dort waren Münzgräber wie Tekken, Sega Rally oder Virtua Fighter 2 aufgebaut. Die 3D-Grafik war absolut faszinierend und für mich war klar, dass eine der Konsole ins Haus musste, sobald diese verfügbar waren. Da mich das realistische Virtua Fighter 2 wesentlich mehr flashte als das teils unrealistische Tekken, war meine Entscheidung gegen die Playstation und für den Sega Saturn gefallen. Sega Rally, Shinobi X und natürlich Virtua Fighter waren die ersten Titel, weitere wie Darkstalkers, Mystaria, Nights oder die Panzer Dragoon-Reihe folgten. Das N64 hatte ich wegen Nintendos Kiddie-Image links liegen gelassen. Zwar spielte ich mit einem geliehenen Gerät Mario64 durch, doch interessierten mich in der Pubertät eher die erwachsenen Titel der Konkurrenzkonsolen – inklusive dem blutigen Schocker Resident Evil. Geprägt war diese Zeit auch von endlosen Zocker-Sessions mit meinem jüngeren Bruder, der endlich ein Alter erreicht hatte, in welchem er auch zumindest halbwegs mit mir vor der Konsole mithalten konnte.

Nachdem ich zwar hin und wieder neidisch auf den ein oder anderen Playstation-Titel lugte und – mit einer abermals geliehenen Konsole – Final Fantasy VII großartig fand und durchspielte, blieb ich Sega treu. Die Dreamcast wurde meine nächste Konsole und zugleich Segas Letzte. Ich freute mich zwar über die vielen Titel für die GD-Schleuder und echte Highlights wie Soul Calibur, Powerstone, Resident Evil: Codename Veronica, Jet Set Radio, Headhunter und dergleichen mehr, schwenkte nach dem Niedergang der Dreamcast aber wieder um und kehrte zu Nintendo zurück. Der angekündigte Gamecube versprach jede Menge Spielspaß und Sony war mir ohnehin unsmypathisch, nachdem sie damals in meinen Augen für Segas Pleite mit verantwortlich waren. Und dem Neuling im Gamingsektor Microsoft konnte man ohnehin nicht trauen. Mit Luigi’s Mansion ging es dann auf Nintendos Würfel los, mit Mario Sunshine, Mario Kart: Double Dash und Zelda – The Windwaker entsprechend weiter. Nachdem ich schon lange mein eigenes Geld verdiente und meine eigenen vier Wände hatte, war dem Kauf von neuen Videospielen kaum eine Grenze gesetzt und ich sammelte über 150 Titel für den Würfel an. Dank Ebay fand auch ein N64 sowie ein Mega Drive (Aladdin, Quack Shot, Das Dschungelbuch!) den Weg in meinen Besitz. Doch vor allem mit Nintendos 64-Bitter wurde ich nie so recht warm. Mich schreckte die aus damaliger Sicht schon erstaunlich klobige 3D-Optik ab und ließ bei den meisten Titeln kaum Spielspaß aufkommen – steinigt mich ruhig für diese Aussage.

Mit dem Nintendo DS schaffte es dann dank einer anstehenden Mandel-OP auch der erste Handheld in meinen Besitz, wobei ich hier bis heute noch etliche Perlen aus dem Line Up nachzuholen hätte. Mittlerweile bin ich zum Multi-Konsolero mutiert. Reichte mir anfangs wie Wii noch aus (und finden sich auch hier nicht zuletzt dank meiner Tätigkeit für Wii Insider seit dem Jahr 2007 nunmehr weit über 150 Titel in meiner Sammlung), so legte ich mir 2008 schließlich auch eine Xbox 360 zu. Dies lag aber auch darin begründet, dass ich auf diese Weise mit meinem Bruder immerhin noch online miteinander zocken konnte. Am PC spielte ich während der ganzen Zeit nur sehr selten. In einigen Netzwerk-Sessions wurde zwar gerne Total Annihilation gespielt, aber außer dem ersten Sims-Teil und dem genialen Rollercoaster Tycoon lockte mich kaum ein Spiel an den Computer. Dieser war für mich in erster Linie immer Arbeitsgerät, während auf der Konsole gespielt wurde. Selbst als mein Bruder mir auf meinen neuen Rechner vor knapp zwei Jahren Crysis aufspielte und der Shooter sogar in der mittleren Einstellung flüssig lief, blieb ich den Konsolen treu – bis heute noch. Außerdem drückt es sich auf Konsolen einfach viel schöner auf „A“ als am PC. aaaaaaaaaaaaaaaaa. Seht ihr?! 🙂

8 Kommentare zu „Wie bin ich zu Videospielen gekommen? Level 01“

  1. Netter Artikel und allgemein ist die Rubrik meiner Meinung nach ‘ne gute Idee!
    Auch wenn mir die ersten Spiele deiner Videogame-Erfahrungen nicht viel sagen, da dies doch noch reichlich vor meiner Zeit war, hab ich doch so manches wiedererkannt.
    Rollercoaster steht beispielsweise auch bei mir noch heute hoch im Kurs, allerdings nur der erste Teil, die anderen, vor allem der 3. sind für mich irgendwie unspielbar.
    Meine ersten Erfahrungen liegen größtenteils beim guten alten Gameboy (Tetris & SuperMarioLand). 🙂

  2. Joketagh:Rollercoaster steht beispielsweise auch bei mir noch heute hoch im Kurs, allerdings nur der erste Teil, die anderen, vor allem der 3. sind für mich irgendwie unspielbar.
    :-)

    Kann ich sehr gut nachvollziehen. Der zweite Teil war auch noch gut, aber der dritte Teil in 3D-Optik einfach nur noch öde. 🙂
    Schreib doch auch mal Deine Zockergeschichte und schick sie uns.

  3. Pingback: Wie bin ich zu Videospielen gekommen? Level 02 | Press A Button

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