Im Test: Kampf der Giganten: Dinosaurier 3D (3DS)

Seitens Ubisoft war man offenbar optimal auf den Launch des 3DS vorbereitet, indem man nicht nur fünf Titel zum Start von Nintendos neuem Handheld bereit hielt, sondern auch nur eine Woche später bereits nachlegte. Mit Kampf der Giganten: Dinosaurier 3D schickt man einen weiteren Titel ins Rennen um die Gunst der Käufer, die sich bereits auf dem Nintendo DS mit einigen Titeln aus der Kampf der Giganten-Serie versorgen konnten. Wir haben uns für euch auf Zeitreise begeben und uns mit den Urzeitechsen die Köpfe eingeschlagen.

Die Ära der Dinosaurier geht gerade zu Ende, als der mächtige Archosaurus alle anderen Saurier unterwirft. Vier uralte Wächter hatten ihn in Schach gehalten, doch er konnte sich befreien und so droht nun allen Echsen das Ende. Ihr müsst in Kampf der Giganten: Dinosaurier 3D aus diesem Grund nun vier neue Champions finden, die sich dem Fiesling stellen und ihn aufhalten. Aus den Kategorien der Räuber, Jäger, Verfolger und Verteidiger wählt ihr euch einen Saurier aus, mit dem ihr euren Kreuzzug durch insgesamt fünf Levels startet. In jedem Level gilt es dabei vier Saurier in einem Duell zu besiegen, um am Ende als Champion gekürt zu werden. In den einzelnen Arealen sind die Wege dabei streng vorgegeben, so dass ihr im Prinzip nur von Duell zu Duell lauft. Auf dem Weg dorthin trampelt ihr über Knochen, Steine und Äste, die euch versteckte Gegenstände oder Knochen bescheren. Während ihr die Items im Kampf verwenden könnt, schalten die Knochen nach und nach weitere Extras frei. Diese reichen von anderen Farben und Mustern für die individuelle Gestaltung eures Sauriers bis hin zu Dino-Fakten, die ihr euch in einem mit witzigen Bildern versehenen Lexikon betrachten könnt. Die gesammelten Gegenstände dagegen besitzen verschiedene Stärken. Diese wirken sich auf die fünf Punkte Schaden, Panzerung, Gesundheit, Kraft und Widerstand aus. In insgesamt drei Stufen werden die Gegenstände dabei stärker und effektvoller, je nachdem wie weit ihr mit eurem aktuell gewählten Saurier bereits im Spiel fortgeschritten seid.

Die Kämpfe selbst gestalten sich relativ simpel. Sobald ihr auf eine andere Urzeitechse trefft, schaltet die Kamera um und zeigt eure beiden Kontrahenten im direkten Duell. Euch stehen dabei insgesamt vier verschiedene Aktionen zur Verfügung. Ihr könnt normal angreifen, eurem Gegenüber einen Stoß versetzen sowie nach links und rechts ausweichen. Kommt man in den ersten Matches noch mit stupiden Angriffen weiter, lernt man bald schon seine Opponenten besser einzuschätzen. Jede Rasse hat dabei ihre Eigenheiten. Die kleinen Jäger beispielsweise sind sehr flink und weichen oft aus. Die schwerfälligen Verteidiger dagegen sind langsam und kommen nur selten aus ihrer Deckung. Alle Saurier haben es gemeinsam, dass sie kurz rot blinken, bevor sie zu einem Superangriff ausholen. Dann müsst ihr je nach Angriff auf die passende Seite ausweichen und zum Gegenangriff starten. Je nach Gegner prügelt ihr ihn so entweder K.O. oder schiebt ihn aus dem Ring. Blinkt euer Gegner blau auf, könnt ihr nach einem Angriff noch einen weiteren Super-Angriff starten. Da eure Kontrahenten über maximal drei verschiedene Attacken verfügen, gibt es nicht gerade viele taktische Möglichkeiten. Ihr weicht den Angriffen aus und startet zur Gegenattacke. Eine Art Punch Out in einer Light-Version sozusagen. Habt ihr die aktuelle Kampagne mit einem Saurier abgeschlossen, könnt ihr euer einer der anderen Saurier-Kategorien widmen. Fortan steht euch im Kampf auch als Unterstützung einer der Champions an der Seite, den ihr kurzzeitig an eurer Stelle in das Duell holen dürft. Teils erwartet euch nach einem Sieg übrigens noch ein neuer Herausforderer. Dieser ist jedoch kein Saurier, sondern – und jetzt haltet euch fest – ein Kämpfer mit dem Namen Broco-Lee. Ihr kämpft also gegen eine überdimensional große Broccoli-Stange. Aber egal. Habt ihr insgesamt vier Champions gefunden, dürfen diese im finalen Duell gegen den fiesen Archosaurus antreten. Nach knapp fünf bis sechs Stunden flimmern dann die Credits über den Screen.

Als Anreiz zum Weiterspielen gibt es lediglich noch die weiteren Extras durch das Zerstören der Gegenstände in den Levels, welche jederzeit wieder auch mit anderen Sauriern gespielt werden dürfen. Die Motivation dazu hält sich aufgrund der geringen Abwechslung allerdings stark in Grenzen. Mit einem zweiten Spieler zur Seite könnt ihr euch ebenfalls duellieren, dabei muss jedoch neben einem weiteren Nintendo 3DS auch noch ein Exemplar des Spiels vorhanden sein. Kampf der Giganten: Dinosaurier 3D unterstützt zudem die Street Pass-Funktion des 3DS. Trefft ihr dabei auf einen anderen Spieler, der geraden einen Saurier derselben Rasse spielt, erhaltet ihr automatisch ein Geschenk. Wenn nicht, kommt es zwischen euren Urzeitechsen zum Duell und ihr erhaltet im Falle eines Sieges ebenfalls ein Geschenk. Laut Spielbeschreibung sollen übrigens insgesamt 500 verschiedene Gegenstände zur Verfügung stehen. Doch schon beim ersten Durchlauf wiederholen sich die einzelnen Items sehr schnell. Dummerweise kann man diese auch nicht in einer Art Shop verkaufen oder einfach in die Mülltonne kloppen, so dass man sich bald recht genervt durch Unmengen an Gegenständen klicken muss. Sauer stößt übrigens auch auf, dass bereits bei der Namenseingabe zum Erstellen eines Profils der Touchscreen gekonnt ignoriert wird und man die Buchstaben mühevoll über das Steuerkreuz anzuwählen hat. Ubisoft, so etwas ist auf dem 3DS ein böser Fauxpas!

Der optische Eindruck wirkt im ersten Moment dagegen gar nicht mal so übel. Dass man in die Gestaltung der Charaktermodelle viel Arbeit gesteckt hat, merkt man dem Spiel an. Zwar gibt es die ein oder andere Animation, die gerade im Kampf etwas unrealistisch wirkt, durch die Levels selbst bewegen sich die riesigen Echsen jedoch absolut authentisch. Die Gestaltung der Levels selbst kann anfangs auch gefallen. Zwar sind diese schlauchartig aufgebaut, jedoch mit vielen Details wie fallenden Blättern und viel Gestrüpp am Wegesrand versehen. Gerade hierbei kommt auch der 3D-Effekt gut zur Geltung, indem Objekte aus dem Bildschirm herauszuragen scheinen. Leider wiederholen sich die Levels jedoch sehr schnell und man hat bald den Eindruck, als würde man immer wieder durch dieselben Szenarien laufen. Kombiniert mit dem linearen Spielablauf nutzt sich die Grafik sehr schnell ab. Die Hintergrundmusik ist passend, kann jedoch keine Akzente setze. Gelungen sind bei den Soundeffekten vor allem die martialischen Schreie der Dinos. Die anderen Soundeffekte, allen voran jene im Kampf, sind dagegen nur bedingt passend. Auf eine Sprachausgabe wurde verzichtet, wobei man die Hintergrundgeschichte ruhig hätte vorlesen können, da wohl in erster Linie junge Dino-Fans zur Zielgruppe gehören.

Fazit

Bereits die Vorgänger der Serie für den Nintendo DS waren keine wirklichen Software-Perlen. Daran ändert auch Kampf der Giganten: Dinosaurier 3D nicht viel. Junge Saurier-Fans werden sicherlich für ein paar Stunden ihren Spaß mit dem Titel haben und der 3D-Effekt ist ebenfalls für einige Zeit nett anzusehen. Spielerisch steckt hinter dem Game aber ein sehr seichter Prügler mit einer sich stets wiederholenden Oberwelt, der weder viel Abwechslung bietet, noch sonderlich umfangreich ist. Für sechs Stunden Spielzeit lohnt es sich somit kaum zu Kampf der Giganten: Dinosaurier 3D zu greifen.

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