E3 2011: Unsere finalen Eindrücke

Die Electronic Entertainment Expo 2011 in Los Angeles ist nun zu Ende und nicht nur aufgrund einer neuen Konsolenankündigung war die Spannung in diesem Jahr so groß wie schon lange nicht mehr. Zwischen Controllern, Handhelds und Ganzkörperfuchteleien blicken wir höchst subjektiv auf unsere ganz persönlichen Hightlights der Messe.

Da kann die Gamescom noch so sehr wachsen, die weltweite Leitmesse ist und bleibt die E3, auch wenn das vor einigen Jahren zeitweise mal anders aussah. Auf keiner anderen Veranstaltung werden so viele Soft- und Hardware-Neuheiten präsentiert. Auch wenn sich die Überraschungen diesmal eher in Grenzen hielten und vor allem viel Bekanntes vorgestellt, bzw. Gerüchte bestätigt wurden, sind die Tage im Juni doch jedes Jahr ein Garant für Bewegung im Spielesektor. Im Folgenden wollen wir euch nun unsere ureigenen Eindrucke, ob Jubelstürme oder Enttäuschungen präsentieren:

Christian:

Ach, ist es nicht jedes Jahr das gleiche Spiel? Einige Wochen vor der E3 verbreiten sich allerhand Gerüchte um Neuankündigungen und die Spannung steigt teils in Unermessliche. Wenn das Event dann stattfindet, werden alle Erwartungen meist relativiert. Ähnlich verhielt es sich 2011 – in diesem Jahr war aus meiner Sicht keine wirkliche Überraschung am Start. Dass Microsoft keine neue Hardware vorstellen wird, dafür aber Titel wie Forza 4 sowie Halo 4, war schon mehr oder weniger bekannt. Interessant aber hingegen, wie sehr man Kinect in den Mittelpunkt gestellt hat und wie aufgesetzt manche Titel damit doch wirken. Auch bei Sony war bereits klar, dass das neue Handheld PS Vita gezeigt wird sowie neue PS3-Spiele, etwa Uncharted 3, was wirklich ganz hervorragend aussieht. Zuletzt dann die Pressekonferenz von Nintendo – auch hier wusste man, dass die neue Konsole gezeigt werden wird. Überraschend mag dabei der Name Wii U sein, dass Controller-Konzept war ja im Grunde ebenfalls schon mehr oder weniger bekannt, wenn auch nicht im vollen Umfang. Ein wenig stolz bin ich hingegen, dass meine Photoshop-Montage von vor einigen Wochen ziemlich genau den neuen Controller getroffen hat – zumindest vom grundlegenden Layout. Ich persönlich muss sagen, Microsoft hat in diesem Jahr die schwächste Pressekonferenz abgehalten, Sony hat ganz klar den zweiten Rang erzielt und Nintendo ist letztlich mein persönlicher Gewinner. Ich freue mich bereits auf weitere Informationen zu Wii U in den nächsten Wochen und Monaten, bin aber letztlich auch auf die PS Vita gespannt.

Alex:

Das war sie also, die E3 2011. Wieder einmal wurden Trailer, Gameplay-Videos und Bilder zu den unterschiedlichsten Spielen veröffentlicht und neue Details und Informationen sind an die Öffentlichkeit gekommen. Doch wie war die E3 2011 nun eigentlich? Mir persönlich kam sie etwas weniger spektakulär vor, als in den letzten Jahren. Was nicht bedeuten soll, dass die Messe misslungen oder schlecht war. Insgesamt hat mir diese E3 sogar gefallen, was aber in erster Linie an neuem Material zu Spielen liegt, auf die ich mich bereits freue. Außerdem ist es mir erstmals gelungen alle über Live-Stream ausgestrahlten Pressekonferenzen live und ohne größere Probleme zu sehen. Dabei fällt es allerdings schwer zu sagen wer von den drei großen am besten Abgeschnitten hat. Microsoft hat zwar die wahrscheinlich langweiligste Präsentation gehabt, doch auch Sony und Nintendo konnten nicht vollends überzeugen. Dafür präsentierten die beiden Unternehmen auf ihrer jeweiligen Pressekonferenz meine beiden persönlichen Messehighlights: Wii U und Playstation Vita. Ich freue mich auf beide Geräte, bin allerdings bei Playstation Vita aufgrund des PSP-Debakels noch etwas skeptisch, hoffe aber, dass der zweite Sony Handheld am Ende mehr überzeugen kann. Insbesondere in Sachen Steuerung. Die Wii U hingegen hat mich dann doch ein wenig überrascht. Das lag allerdings weniger an dem neuen Controller, sondern vielmehr an der offenbar guten Unterstützung durch Dritthersteller und an der Tatsache, dass Nintendo aus den bisherigen Fehlern gelernt hat. Die Wii U hat das Potenzial Nintendo in vielen Bereichen auf eine Stufe mit Sony und Microsoft zu bringen. Doch ich möchte nicht zu sehr abschweifen und bei einem E3-Fazit bleiben. Am Ende bleibt auch nur zu sagen: Die E3 2011 war eine gelungene Messe, die interessantes neues Material zu Spielen und auch neue Hardware hervorgebracht hat. Gerade letzteres macht sie zu etwas besonderem. Dennoch fehlte die große Überraschung, da die meisten Sachen bereits im Vorfeld bekannt waren und die Neuankündigungen entweder nur nebenbei und damit zu schwach präsentiert erfolgten oder zu uninteressant waren.

Markus:

Nun ist sie also vorbei, die E3 2011. Es gab vorher nicht zuletzt wegen der neuen Konsole von Nintendo teils einen riesigen Hype. Zudem wusste man auch oft nicht so genau, was die Konkurrenz bieten würde. Dabei fing alles ziemlich unspektakulär an. Microsoft zeigte zwar ein paar nette Games für die erfahrenen Zocker unter uns, von denen vor allem Forza 4 gefallen konnte. In erster Linie versuchte man aber Kinect mehr und mehr in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen. Dieser Versuch endete allerdings meist in peinlichem Gehampel vor der Konsole, zur Krönung sogar mit noch peinlicheren Kindern. Das neue Interface wirkte zwar nett, aber wirklich überzeugen konnte es mich nicht. Und selbst die Ankündigung von Halo 4 ließ mich kalt, zumal sie bereits vor der Pressekonferenz geleakt war. So gerne ich meine Xbox 360 auch habe, aber die Konferenz erinnerte mich immer wieder an den auf die Casuals ausgelegten Auftritt von Nintendo im Jahre 2008. Bei Sony dagegen war klar, dass der neue Handheld NPG, mittlerweile PS Vita genannt, im Zentrum der Konferenz stehen würde. Abgesehen davon gab es zwar auch ein paar nette Ankündigungen für die Playstation 3 zu sehen, wobei mich hier nichts wirklich vom Hocker gehauen hat. Somit bleibt noch die mit Spannung erwartete Pressekonferenz von Nintendo übrig. Gerade nach den Spekulationen der letzten Tage vor dem Event war ich ziemlich heiß auf die Ankündigung von „Project Café“. Ich muss zugeben, dass mich anfangs nicht nur der Name „Wii U“ enttäuscht hat, sondern ich mir auch insgesamt vom Auftritt mehr erwartet hatte. Immerhin hat aber Nintendo nun nicht nur die Third Partys an Bord, sondern weiß auch die Hardcorezocker zufrieden zu stellen. So viel Blut wie in den Trailern der Pressekonferenz hat man jedenfalls noch nie auf einer Nintendo-Konsole gesehen. Und je mehr ich im Nachhinein über das Konzept des Controllers erfahren habe, desto interessanter wurde er für mich. Nintendo war schon immer innovativ, was die Steuerungskonzepte für ihre Konsolen betrifft. Das wird mit der Wii U ebenfalls wieder der Fall sein. Ich bin schon gespannt darauf, welche Spielkonzepte man sich alles einfallen lassen wird. Und natürlich auch darauf zu erfahren, wie viel Power unter der Haube des Wii-Nachfolgers wirklich schlummert. Wirkliche Sensation sind in diesem Jahr auf der E3 meiner Meinung nach ausgeblieben. Dennoch war es eine interessante Highlights, bei denen Microsoft enttäuscht hat und Nintendo zwar nicht dem Hype gerecht werden konnte, aber dennoch ein tolles Konzept für die neue Konsole vorgestellt hat.

Bleibt abschließend interessant zu wissen, wie ihr die diesjährige E3 empfunden habt, und was eure persönlichen Highlights waren – also, her mit euren Kommentaren!

3 Kommentare zu „E3 2011: Unsere finalen Eindrücke“

  1. Grob gesehen kann ich mich euren Ansichten nur anschließen. Mangels Interesse hab’ ich die Vorstellungen von Microsoft & Sony nur am Rande verfolgt.
    Es ist aber dennoch interessant, zu sehen, wie stark Microsoft Kinect in den Vordergrund stellt. Eine klare Ausrichtung der XBox360 lässt sich da nicht kaum mehr erkennen, vermutlich geht es Microsoft nur noch darum, die Käuferschichten zu erreichen, die noch nicht zugeschlagen haben und dabei gegebenenfalls auch Nintendo ein paar Kunden abspenstig zu machen, bis die Wii U eintrifft.
    Überrascht hat mich bei Sony, wie aggressiv die Preispolitik beim neuen Handheld namens Vita ausgefallen ist. Vermutlich gedenkt man die neue Hardware -wie gewohnt- erstmal zu subventionieren und dadurch möglicherweise gleich mal ordentlich Druck auf die Preispolitik von Nintendo bzgl. des 3DS zu machen. Wobei ich nicht glaube, dass Nintendo darauf reagieren wird (höchstens mit einem Bundle, nicht aber mit einer Reduzierung des Preises). Zu dem Preis ist Vita sicherlich für Unentschlossene eine gute Alternative zum 3DS, falls sich das Spiele-Lineup zum Launch sehen lassen kann.
    Nintendo hat mich mit seiner Pressekonferenz am meisten begeistert. Der Controller der Wii U ist höchst spannend und wurde durch entsprechende Titel auch gleich gut in Szene gesetzt. Bedauerlicherweise sorgte man unnötigerweise für einige Verwirrungen (ja, eine Konsole zum Controller gibt’s tatsächlich! Nein, New Super Mario Bros. Mii ist kein Spiel, sondern nur eine Demo!), aber grundsätzlich hat Nintendo mit Wii U ein heißes Eisen im Konsolenfeuer.
    Auch der 3DS wurde dank der Spieleankündigungen ins rechte Licht gerückt und sollte -spätestens zu Weihnachten- noch zahlreiche weitere Käufer finden.

    Für mich war unterm Strich Nintendo der Gewinner dieser unspektakulären, aber durchaus ordentlichen E3 2011.

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