Slim oder XL? Der Game Boy im Wandel

Vor wenigen Tagen „überraschte“ uns Nintendo mit der Ankündigung der Wii Mini. Nicht nur kleiner soll sie sein, sie soll eine Rundumerneuerungskur erhalten, die sie paradoxerweiser älter aussehen lässt. Doch kommt das wirklich überraschend? Sind wir nicht mittlerweile gewohnt, nicht nur auf die „NextGen“, sondern einfach auf eine „verbesserte“ Version der aktuellen Konsolengeneration zu warten?

Früher war alles besser – oder nicht?

Da konntet ihr alle zum Händler eures Vertrauens gehen und nach einem Nintendo 64 fragen – und bis auf die Farbe und ein (selteneres) Bundle-Paket mit einem Spiel gab es dort keine allzu großen Auswahlmöglichkeiten. Also somit ein deutlich überschaubares Auswahlverfahren.

Doch auch damals gab es sie schon, die Erweiterungen, Verbesserungen und Re-Designs innerhalb einer Konsolen-Generation – und zwar beim Game Boy. Rein technisch gesehen gehören zu seiner ersten Generation allein fünf mehr oder weniger verschiedene Modelle.

Zunächst machte den Start natürlich der „Ur-Game Boy“, auch Game Boy Classic genannt, der 1989 erschien und auf große Nachfrage stieß. Nach anfänglicher Skepsis verließ er die Ladentheken wie warme Semmeln – und was tut man, damit es dem Käufer nicht zu langweilig und eintönig wird? Genau! Man entwickelt sogenannte Sondereditionen. Immerhin hatte der Game Boy eine für heutige Standards sehr lange Lebenszeit von rund 12 Jahren.

1995 folgte die erste „Special Edition“, so lautete auch gleich ihre offizielle Bezeichnung. Sie war komplett baugleich zum Game Boy, es gab nun lediglich mehrere Farben inklusive Transparenz, zwischen denen die Käufer wählen konnten. Im Lieferumfang befand sich auch direkt eine Transportbox inklusive Spielhüllen. Also kein Upgrade der Konsole im eigentlichen Sinne.

1996 erblickte der Game Boy Pocket das Licht dieser Welt. Dieser konnte tatsächlich mit Veränderungen und Verbesserungen auftrumpfen. Kleiner, handlicher; ein kontrastreicheres Display und der Betrieb mit nur 2 anstatt 4 Batterien – also diesmal tatsächlich eine Veränderung des Handhelds. Dennoch blieb die Leistung gleich.

1997 erschien, nur in Japan, der Game Boy Light – quasi ein Game Boy Pocket mit zuschaltbarer Hintergrundbeleuchtung und schärferem Display.

1998 war dann das Jahr des Game Boy Color, der vor allem durch eine hohe Farbdarstellung (32.768 an der Zahl), einer (wenn auch spärlich genutzten) Infrarotschnittstelle und Abwärtskompatibilität überzeugen konnte. Alle Game Boy-Konsolen konnten sowohl Game Boy- als auch Game Boy Color-Spiele abspielen – auf älteren Modellen dann natürlich in Graustufen. Eine Ausnahme bildeten die „for Game Boy Color only“-Spiele, bei denen dann nur eine Fehlermeldung über den Bildschirm flackerte.

Drei Jahre später erschien nicht etwa ein erweiterter Game Boy, sondern tatsächlich eine komplett überarbeitete Konsole und damit ein echter Game Boy-Nachfolger: Der Game Boy Advance. Selbiger basiert nicht wie seine Vorgänger auf der Technik des Ur-Game Boys, sondern wurde komplett neu entwickelt. Auch die Spiele bzw. die Cartridges an sich wurden rundum erneuert und sind daher mit den Vorgängerkonsolen nicht mehr kompatibel. Andersherum jedoch schon, wodurch die alten Game Boy-Spiele problemlos zu verwenden waren.

Dennoch gab es einige Kritikpunkte, die mit dem nachfolgenden Game Boy Advance SP ausgebessert wurden. Eine Bildschirmbeleuchtung, deren Fehlen heute undenkbar wäre, klappbares Gehäuse-Design und ein integrierter Akku. In Bezug auf Letzteren war der GBA SP wohl ein Trendsetter, denn so erschien nach ihm kein Handheld mehr, welches auf Batterien setzte.

Mit dem Game B0y Micro, eine stark verkleinerte Version des Game Boy Advance, wollte Nintendo dann die stilbewussten Käufer ansprechen. Tatsächlich war er schick – dennoch arg unhandlich und außerdem misste man bei ihm die Abwärtskompatibilität; er wurde ein Misserfolg und verließ in seiner Endphase die Ladentheke zum absoluten Ramschpreis.

Der Nintendo Game Boy hatte damals eine regelrechte Monopolstellung und war trotz einiger konkurrierender Handhelds, wie etwa dem Atari Lynx oder Sega GameGear, stets Marktführer. Die meisten erwachsenen Spieler können vermutlich von sich sagen, irgendeinen der verschiedenen Modelle im Laufe der Zeit mal bespielt oder gar besessen zu haben. So sind sie doch stets ein Teil eines jeden Besitzers, wie jede andere Konsole auch. Nicht wenige verbinden gerade mit dem allerersten Game Boy-Modell starke Kindheitserinnerungen, andere sehen ihn einfach als zeitloses Trendobjekt wie etwa den Walkman von Sony oder den iPod von Apple – der Retro-Faktor ist bei ihm definitiv vorhanden.

Vergleicht man alle Game Boy-Modelle, so liegt es nahe, dass der Game Boy Advance SP wohl die beste Variante ist. Die Möglichkeit, selbst die alten Game Boy-Spiele (und dank Beleuchtung auch im Dunkeln) spielen zu können, sind eindeutige Pro-Argumente. Doch wie seht ihr das? Welcher Game Boy ist euer persönlicher Favorit? Welche besitzt oder besaßt ihr? Und habt ihr auch mal auf ein „verbessertes Modell“ gewechselt? Wir freuen uns über eure Antworten in den Kommentaren!

3 Kommentare zu „Slim oder XL? Der Game Boy im Wandel“

  1. der gba sp ist wirklich der beste gameboy.

    ich hab noch nen alten gba und ohne hintergrundbeleuchtung ist es echt schwierig was zu sehen. keinen ahnung wie ich damals auf meinem blauen gameboy so viel zocken konnte^^

    apple ipod würde ich aber nicht auf eine stufe mit dem gameboy setzen. erstens weil das teil noch lange nicht so alt ist und weil ipods absolut unnötig sind weil jedes handy als mp3 player genutzt werden. verstehe diesen hype nicht

  2. Ich hatte die komplette GBA-Serie ausgelassen, hab da alles per GameBoyPlayer aufm GameCube gespielt. Wenn ich aber einen GBA gekauft hätte, dann wohl auch den SP! 🙂

    Der Ipod wird auch nicht auf die selbe Stufe gesetzt, das war nur zur besseren Darstellung des “Mode-Faktors” gedacht. Ist einfach stylish, den öffentlich mit sich herum zu tragen – genau wie mit dem Game Boy.

  3. Jaaaa, Kindheitserinnerungen 😀 Habe so gut wie alle Gameboys und mit dem ur-Gameboy, dem schwarzweißen angefangen. Irgendwie mag ich den Gameboy Color am liebsten, weil er mir am besten in der Hand ist und (selbst ohne Beleuchtung) ein super Display hat. Ich kann die alten Spiele nicht auf den neuen GBA Versionen spielen. Da hängt das Modul so dämlich raus und die Balken bei der Anzeige sind auch doof…

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