Im Test: Nintendogs + Cats (3DS)

Mit Nintendogs bot Nintendo zum Launch des DS damals eine süchtig machende Simulation an, bei der man sich in bester Tamagotchi-Manier um einen niedlichen Hundewelpen kümmern konnte. Dank Spracherkennung und Steuerung per Touchscreen lockte das Spiel sogar Neueinsteiger und wurde über Jahre hinweg ein sensationeller Verkaufserfolg. Zum Release des 3DS bietet man nun den Nachfolger Nintendogs + Cats an und möchte diesen Erfolg natürlich wiederholen. Wir haben uns für euch mit den virtuellen Haustieren beschäftigt und verraten euch, ob das Unterfangen gelungen ist.

Die Faszination von Nintendogs ist eigentlich leicht zu erklären: Man bekommt einen virtuellen Hundewelpen ins ebenso virtuelle Zuhause, um den man sich kümmern muss und der nicht nur mit Futter und Wasser, sondern auch mit Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit versorgt werden will. Das Tier hört dabei dank Spracherkennung auf seinen frei wählbaren Namen, die Gesichtserkennung der 3DS Innenkamera sorgt dafür, dass es sich mit seinem Herrchen vor dem Bildschirm freut und eure Bewegung mit dem Kopf verfolgt. Ihr lernt eurem Wauzi Tricks und geht mit ihm Gassi – entwickelt somit eine Beziehung zu dem virtuellen Spielgefährten und müsst genauso Verantwortung übernehmen wie für ein echtes Haustier. Wer sich nicht um seinen Hund kümmert, braucht sich nicht wundern, wenn die bereits gelernten Kommandos wieder in Vergessenheit geraten. Die Eingaben funktionieren dabei wunderbar leicht per Touchscreen und mittels Mikrofon, so dass auch Spieler damit zurecht kommen, die das erste Mal ein Videogame in den Händen halten. Im Gegensatz zum Vorgänger seht ihr euren Schützling dabei immer auf dem Topscreen, agiert wird auf dem Touchscreen dann mit einer Silhouette eures Hundes. Doch gehen wir der Reihe nach vor.

Zuerst wählt ihr bei Nintendogs + Cats aus dem Zwinger aus anfangs neun verschiedenen Hunderassen euren Favoriten aus. In den drei verschiedenen Versionen des Spiels stehen dabei je andere Rassen zur Verfügung. Die anderen der insgesamt 27 Rassen werden aber im Laufe des Spiels frei geschaltet und später verfügbar. Je nach Rasse dürft ihr noch die gewünschte Fellfarbe bestimmen oder alles dem Zufall überlassen. Schon tapsen drei unterschiedliche Welpen über den Screen, von denen ihr euch einen aussuchen und mit in euer virtuelles Heim nehmen dürft. Dort gebt ihr dem Spielgefährten einen Namen und lernt ihm nach einer kurzen Eingewöhnungsphase in seinem neuen Zuhause die ersten Tricks. „Sitz“ funktioniert dabei wirklich leicht, indem ihr zuerst mittels Stylus eine Bewegung nach unten auf dem Touchscreen nachzeichnet und wartet, bis euer Hund darauf reagiert. Nach dem dritten Mal dürft ihr den Befehl ins Mikrofon sprechen und euer Hund hat den Trick gelernt. Wäre das Erziehen des Hundes nur auch in echt so einfach … Je mehr ihr übt (und euren Welpen auch belohnt), desto besser und schneller werden die gelernten Kunststücke künftig ausgeführt. Zur Unterhaltung dürft ihr eurem Hund übrigens alle möglichen Spielsachen spendieren. Die Kohle dafür muss allerdings auch verdient werden. Hierzu eignen sich die teils bereits aus dem Vorgänger bekannten Wettbewerbe, wie der Diskuswurf-Wettbewerb oder der Gehorsamkeitstest. Letzterer jedoch findet diesmal dank Unterstützung der AR-Karten direkt auf dem eigenen Schreibtisch statt. Je nach Platzierung staubt ihr hier Kohle ab, die ihr in den verschiedenen Läden nicht nur für Futter und Fellpflege, sondern auch für eher sinnlose Accessoires wie Sonnenbrillen oder sogar für Möbelstücke ausgeben dürft. Neu ist übrigens noch der Coursing-Wettbewerb, bei dem euer Hündchen einen Köder jagen muss.

Natürlich dürft ihr nach wie vor auch mit eurem Schützling Gassi gehen. Die Wege werden hierbei allerdings nicht mehr von euch im Voraus gewählt, sondern ihr werdet in der Stadt abgesetzt und lauft automatisch nach Hause. Später dürft ihr immerhin mit dem Park und dem Strand neue Abschnitte erkunden, in denen ihr auf andere Hundebesitzer trefft und eure Wauzis miteinander spielen lassen könnt. Während des Ausgangs solltet ihr darauf achten, dass euer Hund Dreck und Schlamm meidet, sonst muss er später gebadet werden. Müll ist ebenso zu umgehen, dafür findet ihr hin und wieder Geschenke auf dem Weg und dürft im Gras euren Hund pieseln sowie sein Geschäft verrichten lassen. Da auch der Schrittzähler unterstützt wird, dürft ihr auch mit dem zusammen geklappten 3DS Gassi gehen, was euch euer Hund sicher danken wird. Per Street Pass tauscht ihr Geschenke mit anderen 3DS-Besitzern aus, mittels Spot Pass sollen später sogar zusätzliche Geschenke sowie Spielinhalte nachgereicht werden können. Wer seinen Hund genug trainiert und ordentlich Kohle gescheffelt hat, darf sich erneut zum Zwinger begeben. Hier lässt sich entweder ein weiterer Hund adoptieren oder ihr schafft euch eine – und das ist neu – Katze an. Die Auswahl an Rassen ist bei den Stubentigern nicht so groß wie bei den Hunden, aber dennoch ausreichend, so dass jeder eine Katze finden sollte, in die er sich gleich verlieben kann. Die schnurrenden Gesellen besitzen dabei jedoch ihre Eigenarten und sind zwar ziemlich verspielt, reagieren aber wie eine echte Katze nur nach Lust und Laune auf eure Rufen. Trainieren und ihnen Tricks beibringen klappt schon gleich gar nicht. Dennoch sind sie eine gelungene Ergänzung zu den bisher bekannten Hunden.

Auf der technischen Seite punktet Nintendogs + Cats in erster Linie mit der Darstellung seiner Hauptakteure. Die Hunde und Katzen besitzen nicht nur ein ungemein flauschiges Fell und laden zum Knuddeln ein, sie sind auch hervorragend animiert. Vor allem als echtes Herrchen stellt fest, dass man immer wieder Verhaltensweisen der eigenen Vierbeiner bei seinen virtuellen Haustieren erkennen kann. Dies fördert die Identifikation mit dem Tier und lässt das Verhalten der Vierbeiner ungemein realistisch wirken. Der gelungene 3D-Effekt trägt noch einmal gesondert dazu bei, dass man seine Spielgefährten am liebsten den ganzen Tag streicheln und knuddeln möchte. Die Hintergrundgrafik hätte dagegen noch etwas detaillierter ausfallen und ein paar aufwändigere Texturen vertragen können. Hintergrundmusik gibt es im Prinzip nicht, lediglich ein paar kurze Jingles unterhalten euch auf musikalische Weise. Dafür gibt es Hundegebell und das Schnurren von Katzen an allen Ecken und Enden. Beides ist recht authentisch, wobei sich das Schnurren gerade beim Streicheln der Stubentiger recht schnell in einer Schleife wiederholt.

Fazit

Fans des ersten Teils werden sicherlich auch mit Nintendogs + Cats ihren Spaß haben. Grafisch überzeugt das Spiel vor allem mit der realistischen Darstellung der Vierbeiner sowie dem gelungenen 3D-Effekt. Spielerisch sucht man die Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger zwar mit der Lupe, da die Steuerung per Touchscreen aber tadellos funktioniert, die Spracherkennung verbessert wurde und man die speziellen 3DS-Features wie die Kamera, die AR-Karten, Street Pass sowie den Schrittzähler unterstützt, dürfen auch Neueinsteiger gerne zugreifen, sofern sie sich vom Tamagotchi-Prinzip des Titels fesseln lassen wollen.

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