Angespielt: WWE 12 (PS3, Xbox 360)

Neuer Name, neue Engine, neue Steuerung. THQ spendiert seiner Wrestling-Reihe eine Frischzellenkur und lässt gleichzeitig auch noch den bekannten Namen fallen. Statt SmackDown vs. RAW wird der im November erscheinende Titel schlicht WWE 12 heißen. Die große Frage ist aber, ob die anderen Änderungen die Serien-Fans glücklich machen können oder eher abschrecken.

Neben einem neuen Namen bekommt THQs kommendes Wrestling-Spiel auch eine Schönheitskur verpasst. Außerdem müssen sich Fans der Vorgänger auf ein neues Steuerungskonzept einstellen. Von beiden Punkten konnten wir uns auf der gamescom überzeugen und gingen mit eher gemischten Gefühlen aus der Präsentation. Dies lag allerdings ganz klar an der ungewohnten Steuerung, an die wir uns erst langsam gewöhnen konnten. Die wohl Augenscheinlichste Änderung liegt bei den Griff-Attacken der Superstars. Statt wie bisher mit dem rechten Stick, greift ihr eure Kontrahenten nun mit einem Tastendruck. Damit geht THQ einen Schritt zurück zu einem älteren Gameplay-Modell, möchte den Spielern so aber eine bessere Spielbarkeit garantieren. Ob das gelingt, lässt sich nach unserer Spielsession nur schwer beurteilen. Einige Fans der Reihe könnten den rechten Stick als zentrales Spielelement vermissen, aber jeder dürfte sich nach einer gewissen Einarbeitungszeit auch mit der neuen Steuerung anfreunden können.

Anders sieht es da schon bei der Grafik aus. Hier gibt es nichts zu bemängeln. Schon lange war es überflüssig, dass THQ genau diesen Bereich anpackt und verbessert. Nun geschieht dies also endlich und scheint den Entwicklern soweit gut zu gelingen. Neben deutlich hübscheren und realistischeren Charaktermodellen, fällt auch das Publikum im Vergleich zu den Vorgängern positiv auf. Wirklich gut sehen die virtuellen Besucher der Wrestling-Shows zwar noch nicht aus, aber das war auch nicht zu erwarten. Ebenfalls nötig war die Beseitigung der teilweise doch recht starken Clipping-Fehler. Immer wieder passierte es in den bisherigen Spielen, dass lange Haare in den Schultern verschwanden oder bei einem Kampf zwischen dem Undertaker und Rey Mysterio die Hände des deutlich größeren Undertakers ein ganzes Stück in der Luft über den Schultern Mysterios schwebten. Ob das bei diesem extremen Beispiel nun gar nicht mehr vor kommt, können wir noch nicht sagen, aber zumindest einige Besserungen sind uns während des Anspielens aufgefallen.

Wie in der Reihe üblich, bauen die Entwickler in WWE 12 auch wieder die Editor-Möglichkeiten aus. So wird es im kommenden Wrestling-Spiel noch mehr Möglichkeiten geben einen eigenen Wrestler zu gestalten. Doch Fans der Reihe können sich auch auf eine komplette Neuerung freuen: den Arena-Editor. Hierbei entwerft ihr, wie der Name schon sagt, eure eigene Arena. Dabei darf von den Ringseilen über die Pfosten und die Matten außerhalb des Rings fast alles verändert werden. Ihr könnt sogar die Außenseiten des Rings selbst gestalten und mit einem entsprechenden Logo versehen, das auch auf der Ringmatte angebracht werden kann. Die Möglichkeiten hier scheinen recht vielfältig, wenn auch nicht Grenzenlos zu sein und dürften sicher bei dem ein oder anderen Spieler die Kreativität wecken.

Ersteindruck

Als Kenner der Vorgänger von WWE 12 hatte ich mit der neuen Steuerung Anfangs einige deutlich spürbare Probleme. Wie sich das auf Dauer gestaltet kann ich noch nicht genau beurteilen, da die Anspielzeit natürlich auch begrenzt war. Die Grundidee hinter der Steuerung ist nachvollziehbar, dennoch könnten sich einige Fans abgeschreckt fühlen oder dem alten Stick-basierten System nachtrauern. In Sachen Technik hingegen geht THQ den richtigen Weg. Eine grafische Aufpolierung der Reihe war schon seit längerem erforderlich. Letztlich bleibt ein positiver Gesamteindruck mit einer leichten Skepsis. Ein gutes Wrestling-Spiel wird WWE 12 aber auf jeden Fall. Es stellt sich nur die Frage, ob es die hohe Qualität der Vorgänger halten kann.

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