Im Test: Dream Trigger 3D (3DS)

Das von einigen Seiten bisher als recht überschaubar betitelte Line Up des Nintendo 3DS wird seitens Namco Bandai nun um den ersten Shooter aufgewertet. Mit Dream Trigger 3D hat man dabei ein Spiel in petto, welches die Fans bunter Action ansprechen soll. Wir haben in unserem Test herausgefunden, was Dream Trigger 3D wirklich taugt…

Was haltet ihr von einem Spiel, welches euch bereits nach zwei Minuten das erste Game Over präsentiert – und das obwohl die Einweisungszeit im Tutorial dabei bereits mit eingerechnet wurde? Ihr seid natürlich frustriert, versucht es erneut und scheitert genauso schnell ein weiteres Mal. Das ist auch kein Wunder, denn die Erklärung des Spielprinzips stellt euch anfangs vor mehr Rätsel, als dass sie euch weiterhilft. Was sind Sonar Pings? Sonar Ripples? Und was hat es mit der Rhythm Bar auf sich? Fragen über Fragen – und damit noch nicht genug. Denn warum um alles in der Welt sind die englischen und französischen Teile der Anleitung zehn Seiten lang und erklären euch noch einmal genau das Gameplay, während man für deutsche Käufer gerade einmal vier läppische Seiten übrig hat und dabei nur einen Überblick über die Steuerung bekommt? Was und warum es man machen muss bleibt dem Käufer hier verwehrt. Namco Bandai macht allen Spielern in Dream Trigger 3D den Einstieg somit nicht gerade leicht. Das Grundkonzept des Shooters ist eigentlich wirklich simpel: Spürt eure Feinde auf, macht sie sichtbar und löscht sie aus, während ihr selbst am Leben bleibt.

Die Umsetzung beinhaltet dabei eine Integration des Touchscreens. Während ihr oben auf dem Topscreen in 3D euer Raumschiff betrachtet, deckt ihr mit Sonar Pings auf dem Touchscreen eure Feinde auf. In Intervallen eurer Rhythm Bar werden Sonar Ripples ausgestoßen, die eure Feinde letztlich sichtbar machen. Ist dies geschehen, könnt ihr feuern und eure Gegner auslöschen. Doch Vorsicht, denn jeder Schuss reduziert eure Energieleiste. Diese füllt ihr wieder auf, indem ihr mit den Sonar Ripples eure Feinde aufdeckt. Ihr habt hier also einen Kreislauf, den ihr für ein erfolgreiches Spielen am Laufen halten solltet. Hinzu kommt, dass ihr natürlich den gegnerischen Projektilen ausweichen müsst. Praktischer Weise seid ihr kurzzeitig unverwundbar, wenn ihr eine Schusswelle abfeuert. Dies wird euch später so einige Male das Leben retten. In den ersten Minuten bewundert man allerdings wie anfangs bereits erwähnt wesentlich öfter den Game Over Bilschirm, als einem lieb sein kann. Dream Trigger 3D verlangt vom Spieler diese hohe Frustbarriere zu überwinden und sich selbst in das Gameplay einzufinden. Die Steuerung mit ihrer Kombination aus dem Touchscreen sowie der Verwendung des Schiebepads um euer Raumschiff über den Topscreen zu navigieren benötigt dabei ebenfalls eine gewisse Eingewöhnungszeit.

Wer allerdings erwartet danach eine Offenbarung im Gameplay zu bekommen, ist leider auf dem Holzweg. Dream Trigger 3D bleibt erstaunlich flach, wenn man die grundlegenden Mechanismen einmal durchschaut hat. Die Levels ziehen mehr oder weniger an einem vorbei, wobei die Gegner natürlich mit der Zeit noch stärker feuern und euch auch das ein oder andere Bossgefecht mehr Nerven kostet. Auf Seiten der Entwickler von ART Co nutzt man allerdings die Chance nicht dem Spielprinzip die ein oder andere Abwechslung zu verleihen oder mit dessen Elementen zu spielen. Stattdessen gilt das Prinzip: Hat man das Spiel durchschaut und einen Level absolviert, bleiben die Überraschungen aus. Das gilt genauso für die Flugwege der Feindformationen, die keine große Variabilitäten aufweisen. Aus dem Hintergrund fliegen dabei immer wieder Items über den Bildschirm, die ihr für zusätzliche Punkte oder kurzzeitige Unverwundbarkeit aufsammeln dürft. Mehr Abwechslung gibt es auch hier nicht zu finden. Immerhin gibt es verschiedene Spielmodi, die für ein wenig Abwechslung sorgen. Der World Map Modus ist dabei das Herzstück des Spiels und präsentiert euch neben den eigentlichen Levels auch spezielle Herausforderungen, für die es extra Dream Points gibt. Diese werden dazu benutzt, um im Spiel zu den nächsten Stages voranzuschreiten. Der Free Play Mode lässt euch bereits gespielte Levels auf der Jagd nach Höchstpunktzahlen erneut bestreiten, während es im Time Attack Mode einzig und allein um die Bestzeit geht. Im Versus Mode letztlich schnappt man sich einen menschlichen Mitspieler im lokalen Modus und kämpft hier um den Highscore.

Obwohl das Gameplay nett ausgedrückt gewöhnungsbedürftig ist, so macht technisch gesehen Dream Trigger 3D eine recht gute Figur. Vor allen Dingen der 3D-Effekt wurde gut genutzt um dem Spiel die entsprechende Tiefe zu verleihen – zumindest optisch, wenn es schon in Sachen Gameplay nicht gereicht hat. Toll wirken dabei die aus dem Hintergrund auf euch zu fliegenden Objekte, die eingesammelt werden dürfen. Trotz vieler Objekte auf dem Bildschirm bleibt das Spielgeschehen dabei stets flüssig. Der Sound kann hier nicht ganz mithalten. Die Hintergrundmusik ist eher spartanisch gehalten, was ebenso für die Soundeffekte gilt. Immerhin rundet der leicht spacig klingende Soundtrack das Spiel technisch gesehen passend ab.

Fazit

Dream Trigger 3D wollte die Lücke im Bereich der Shooter schließen und scheitert daran fast komplett. Zwar ist das Spiel technisch einwandfrei und punktet mit tollen 3D-Effekten, doch das repetitive Gameplay kann man damit nicht ausgleichen. Hinzu kommt ein Einstieg in das anfangs komplizierte Spielprinzip, der für viel Frust sorgt und nur hartnäckige Zocker durch das Konzept des Spiels steigen lässt. Gepaart mit der gewöhnungsbedürftigen Steuerung findet man in Dream Trigger 3D letztlich einige interessante Ansätze, die aber nicht zu Ende gedacht wurden und sich in einem Spiel wiederfinden, welches an seinem eigenen Anspruch ans Gameplay letztlich scheitert und sein Ziel nicht einmal ansatzweise erreicht. Nur Hardcore-Fans von Shootern riskieren hier einen Blick, sollten aber viel Geduld und genug Frustresistenz mitbringen.

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