Im Test: Pullblox (3DS)

In seiner noch jungen Karriere sind speziell auf die Fähigkeiten des 3DS zugeschnittene Spiele bislang eher eine Seltenheit. Allzu oft erscheinen stattdessen Portierungen fertiger Spiele, bei denen der 3D-Effekt recht lieblos eingefügt wurde, in der Hoffnung, der Titel würde sich auch so gut verkaufen. Nintendo selbst ist hier eine Ausnahme und bringt mit Pullblox ein dreidimensionales Puzzle in den eShop, welches wir uns etwas genauer zu Gemüte geführt haben. Von daher können wir euch nun verraten, was der Puzzlespaß in der dritten Dimension tatsächlich taugt …

Mit der in Japan unter dem Namen Pushmo veröffentlichten Mischung aus Geschicklichkeitsspiel und Puzzle zeigen die Entwickler von Intelligent Systems, dass in dem Genre noch lange nicht jede Idee verbraten wurde. Konnte man in den vergangenen Jahren mit Spielen wie Advance Wars, Fire Emblem oder aber auch Super Paper Mario auf sich aufmerksam machen. Pullblox ist nun der erste Titel des Studios, der exklusiv für den 3DS erscheint. Zum Preis von gerade einmal 6 Flocken steht der Titel im eShop zum Download zur Verfügung. Dabei sollte man sich allerdings nicht von der auf den ersten Blick etwas bunten Bonbon-Optik des Spiels täuschen lassen. Denn auch wenn Pullblox anfangs nicht auf jeden Spieler optisch ansprechend wirken mag, so entfaltet der Titel doch spätestens nach den ersten Rätseln seinen Reiz. Damit man nicht ohne Sinn und Verstand seine grauen Zellen anstrengt, wurde Pullblox sogar eine Geschichte gesponsert. Der kleine Mallo lebt im bunten Pullblox-Park und freut sich seines Lebens. Eines Tages allerdings muss er vom Dorfältesten erfahren, dass in seinen Rätselboxen die Kinder des Dorfes gefangen wurden. Nachdem er selbst nicht mehr dazu in der Lage ist, muss Mallo nun nach und nach alle Boxen kontrollieren und die darin versteckten Kinder zu befreien.

An dieser Stelle steigt ihr ins Geschehen ein und befindet euch vor der ersten Pullblox. Der Dorfälteste erklärt euch dabei anfangs in einem Tutorial noch, wie ihr in dem Spiel vorgehen müsst, um das vorgegebene Rätsel zu lösen. Zu Beginn jeder Runde sind die Boxen nämlich komplett flach im Hintergrund. Ihr könnt nun aber hergehen und einzelne Elemente aus der Box nach vorne ziehen. Maximal in drei Stufen lässt sich so jedes Element nach vorne ziehen. Die in den Boxen versteckten Kinder werden dabei immer dann sichtbar, wenn die oberste Etage der Box nach außen gezogen wurde, wo sich auch ein entsprechendes Symbol befindet. Somit ist es also wichtig, nach und nach Element aus den Pullblox zu ziehen, auf die herausgezogenen Elemente zu springen und so die Box zu erklimmen. Teils muss man die herausgezogenen Elemente dann von der Seite her erneut packen, um sie noch ein Stück weiter herausziehen zu können. Teils müssen die Elemente aber auch wieder nach innen geschoben werden, um an anderer Stelle weiter zukommen. Mallo kann zwar springen, damit aber immer nur Abgründe überwinden, die maximal ein Feld breit sind. In den ersten Rätseln ist das noch kinderleicht. Teils geht das Tutorial hier etwas langsam vor, so dass man bereits die Lösung für das anstehende Rätsel weiß, noch bevor man überhaupt die erste Handlung durchführen kann. Doch mit der Zeit steigt der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich an. Hat man sich dabei einmal verzettelt, kann man über einen Schalter jedes Pullblox übrigens auch wieder in seine Ausgangsposition bringen. Das wird vor allen Dingen in den späteren Levels immer wieder Verwendung finden, da man dort die richtige Lösung nur noch selten auf Anhieb finden wird.

Denn so einfach das Prinzip auch klingen mag, so komplex haben die Entwickler von Intelligent Systems die späteren Rätsel konzipiert. Gelungen ist dabei die Tatsache, dass nach und nach weitere Elemente ins Gameplay eingebracht werden. Das passiert teils erst nach einiger Zeit, wenn man schon beinahe nicht mehr damit gerechnet hat. Nach dem Absolvieren der ersten beiden kompletten Welten, die aus jeweils 18 Rätseln bestehen, werden so beispielsweise die Röhren als neues Element im Gameplay eingeführt. Mit ihnen könnt ihr über eine Verbindung von jeweils zwei Röhren höhere Bereiche in den Pullblox erreichen. Das lockert das Spielprinzip wieder auf, wenn man schon glaubte alles zu kennen und quasi nur noch auf neue Rätsel wartete. Witzig ist auch, dass sich die einzelnen Levels thematisch unterscheiden. Mal gibt es klassische Rätsel in streng quadratisch großen Boxen, bei denen es in erster Linie ums Gameplay selbst geht. Dann wiederum gibt es Welten, in denen es in erster Linie um die Optik der Pullblox geht. Diese sind dann beispielsweise Früchten, Tieren oder Gegenständen nachempfunden. Wem trotz weit über 100 vorgegebenen Rätseln irgendwann langweilig werden sollte, der darf sich am Level Editor versuchen. Sind die verschiedenen Elemente während der Story freigeschaltet worden, kann man auch im Editor auf alle Elemente zurückgreifen und selbst Rätsel nach Lust und Laune erstellen. Mittels QR-Code können diese mit anderen Spielern geteilt werden, bzw. darf man sich so auch die erstellten Rätsel anderer Spieler isn Spiel laden. Für entsprechende Langzeitmotivation ist somit ebenfalls gesorgt.

Technisch gesehen reißt Pullblox keine Bäume aus. Die teils recht kindliche und bunt wirkende Grafik erfüllt jedoch ihren Zweck. Sie ist übersichtlich und lässt alle wichtigen Elemente gut erkennbar werden. Der 3D-Effekt ist zwar augenscheinlich nicht sonderlich stark, hilft aber gerade im Raum sehr bei der Orientierung weiter. Nach einiger Zeit will man ihn gar nicht mehr missen und merkt, wie kompliziert die korrekte Einschätzung von Entfernungen mit einem Mal wird, wenn man wieder zurück in eine 2D-Perspektive wechselt. Der leicht dudelnde Sound kann da zwar nicht mithalten, hält sich aber immerhin dezent im Hintergrund und geht einem als Spieler nicht auf den Keks.

Fazit

Pullblox ist der erste Hit, den es exklusiv im eShop des Nintendo 3DS zu erwerben gibt. Mit gerade einmal 6 € ist der Titel zudem recht günstig zu erwerben. Die Mischung aus Puzzle und Geschicklichkeitsspiel überzeugt, so dass auch Neueinsteiger gerne einen Blick riskieren dürfen. Wer keinen abgrundtiefen Hass gegen derartige Games hat und das etwas zähe Tutorial am Anfang übersteht, wird mit dem Spiel jedenfalls etliche Stunden lang seinen Spaß haben.

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